Hitzschlag bei Hunden: Welche Hunderassen sind besonders gefährdet?

Wir sind mitten im Sommer und auch dieses Jahr werden wir wieder mit enorm hohen Temperaturen beschert. Wir freuen uns auf schöne Tage im Freien oder am See und wollen mit unseren Hunden so viel Zeit in der Natur verbringen, wie es nur geht. Doch wie reagieren unsere Hunde auf Hitze?

Nicht nur wir Menschen, sondern auch die verschiedenen Hunderassen reagieren unterschiedlich auf Hitze und extrem hohe Temperaturen. So sind jährlich unzählige Hunde einem qualvollen und vermeidbaren Tod ausgesetzt, da sie im Auto zurückgelassen werden. Gerade der Juli ist besonders gefährlich, da in diesem Monat die meisten Hitzschläge-Fälle bei Hunden dokumentiert werden.

In diesem Artikel stellt euch die mobile Tierarztpraxis felmo die Gefahren eines Hitzschlags vor und erzählt euch, welche Hunderassen besonders gefährdet sind.

1. Definition Hitzschlag bei Hunden

Vorweg: Es gibt zwei Arten von Hitzschlägen. Hierbei wird zwischen Hitzschlägen, die durch zu hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit entstehen und Hitzschlägen, die durch anstrengende körperliche Aktivitäten entstehen, differenziert.

Von einem Hitzschlag wird aus medizinischer Sicht gesprochen, wenn eine Überhitzung beim Hund stattfindet und die überschüssige Wärme nicht schnell genug abgegeben werden kann. Es bildet sich ein Hitzestau und die Temperatur des Hundes steigt auf 40°C an, wobei der Hund innerlich austrocknet und sich so ein Hirnödem entwickeln kann.

Bereits ab einer Körpertemperatur von 40°C kommt es zu Kreislaufbeschwerden beim Hund. Du solltest bereits ab diesem Zeitpunkt schnell handeln und deinen Hund so schnell es geht in die Tierklinik bringen, denn ab einer Körpertemperatur von 43°C schwebt dein Hund in akuter

Lebensgefahr!

Hierbei können die Organe deines Hundes geschädigt werden oder dein Hund kann einen Herzstillstand erleiden. Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, Erbrechen und starkes Hecheln deuten darauf hin, dass sich dein Hund in Lebensgefahr befindet.

Ein Hitzschlag kann für deinen Hund lebensgefährlich sein! Das heißt jedoch nicht, dass dein Hund stirbt. Wenn du sofort richtig handelst, kann sich dein Hund auch wieder erholen. Erste Anzeichen eines Hitzschlags wie starkes Hecheln, Unruhe und eine schnelle und flache Atmung solltest du daher niemals ignorieren!

2. Welche Hunde sind gefährdet?

Nicht alle Hunderassen sind an hohe Temperaturen gewohnt. Während einige Hunderassen gut mit Hitze klar kommen, gibt es Hunderassen, die sehr darunter leiden. Studien belegen, dass die Empfindlichkeit eines Hundes gegenüber Hitze von seiner Rasse und von dem Klima seines Wohnortes abhängt. Auch Körpermerkmale wie eine unterschiedliche Fellstruktur oder eine kurze Schnauze können die Regulierung der Körpertemperatur beeinträchtigen.

Einer Studie nach sind kurzköpfige (brachyzephale) Hunderassen wie Bulldoggen, der Mops und Boxer gefährdeter, einen Hitzschlag zu erleiden. Diese besitzen flache Gesichter und kurze Schnauzen, die das Atmen durch die Nase erschweren und daher zur Atmung durch das Maul tendieren. Auch hecheln kurzköpfige Hunderassen sehr stark und können die Hitze dabei kaum abgeben.

Hunderassen wie Golden Retriever, Schäferhunde und Chow Chow zählen zu den stark gefährdeten Hunderassen. Ihr langes und wolliges Fell speichert die Wärme besser ein, sodass diese Rassen schneller überhitzen.

Es gibt auch gesundheitliche Faktoren, die zu berücksichtigen sind: Dazu gehören z.B.

Herzprobleme sowie Über- oder Untergewicht. Außerdem sind laut einer Studie männliche Hunde etwas stärker gefährdet, einen Hitzschlag durch Überanstrengung zu erleiden. Auch wenn dein Hund dazu tendiert, sich zu überanstrengen oder sehr wenig trinkt, solltest du bei Hitze ein Auge auf ihn haben.

Die folgende Infografik der mobilen Tierarztpraxis felmo gibt dir einen Überblick über die vom Hitzschlag gefährdeten Hunderassen und teilt diese in verschiedene Gefährdungsstufen ein:

Copyright Grafik Hitzschlag: Welche Hunderassen sind gefährdet © felmo GmbH

3. So vermeidest du eine Überhitzung beim Hund

Im Gegensatz zu uns Menschen, können Hunde ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen

regulieren. Sie besitzen zwar Schweißdrüsen an ihren Pfoten, regulieren ihre Körperwärme aber über Zunge, Mund und Nase. Deshalb ist es wichtig, dass dein Hund hecheln kann – und nicht mit den Pfoten auf einer heißen Straßen stehen muss.

Um die überschüssige Wärme loszuwerden, hecheln Hunde und können dabei etwa 200-400 Atemzüge pro Minute nehmen. Beim Hecheln hängt die Zunge des Hundes aus dem Mund und die Atmung ist flach, sodass die Luft an den Schleimhäuten verdunstet und den Körper des Hundes abkühlt.

Bei zu hohen Temperaturen muss der Hund sich jedoch anstrengen. Es kann sein, dass er mit dem Hecheln nicht mehr hinterherkommt und dies deshalb zu einem Hitzschlag führt.

Unsere Tipps für einen angenehmen Sommer mit deinem Hund:

  • Achte auf genug Flüssigkeit & Zugang zu Schatten an heißen Tagen.
  • Leg deinem Hund auf keinen Fall ein Maulkorb an, der Hecheln verhindern könnte.
  • Lass deinen Hund NIE im Auto.
  • Verlege eure Gassi-Runden an heißen Tagen auf früh morgens oder abends und halte sie kurz.
  • Bei langhaarigen Hunden: In manchen Fällen macht es Sinn das Fell zu kürzen – bei manchen Rassen kann das Fell aber auch klimatisieren (Sprich am besten mit deinem Tierarzt)

Wenn du diese Tipps zu Herzen nimmst, dann steht euch einem entspannten Sommer nichts mehr im Weg.

  • Fazit

In den heißen Sommermonaten solltest du regelmäßig nach deinem Hund schauen und gucken, wie stark er hechelt. Informiere dich, ob dein Hund zu den gefährdeten Hunderassen gehört oder durch bestimmte Lebensumstände eher dazu tendiert, einen Hitzschlag zu bekommen. Sind die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in eurem Wohnort im Sommer sehr hoch? Sprich mit deinem Tierarzt darüber, ob dein Hund gefährdet ist und lass dir Tipps geben, um einen Hitzschlag zu vermeiden.